Bei B&W Energy begannen sechs Azubis Dienstag ihre Lehre
Ausbildungsstart fernab der Heimat
Der 1. August ist ein besonderes Datum für viele junge Menschen. Denn gestern fiel für sie der Startschuss für ihre Ausbildung. Bei dem Heidener Energieunternehmen B&W Energy GmbH & Co.KG fingen sechs Auszubildende in unterschiedlichen Bereichen ihre Lehre an. So auch die beiden geflüchteten Syrer Rahaf Alsehl und Nenb Korel.
Der 21-jährige Nenb Korel ist seit Ende 2013 in Deutschland und arbeitete bereits zehn Monate über die Zeitarbeitsfirma Sovea für das Heidener Unternehmen. Seit Dienstag darf er sich nun Auszubildender für Anlagenmechanik im Bereich Sanitär, Heizung und Klima nennen. „Nenb ist der erste Lehrling, den wir in diesem Bereich ausbilden“, erklärt Marketingleiter Rene Busch. Schon bevor Korel nach Deutschland kam, konnte er Erfahrungen in diesem Berufsfeld sammeln. „Ich habe in Syrien immer schon auf dem Bau mitgearbeitet. Meine Eltern hatten eine Firma für Anlagenmechanik und Elektrik“, erzählt er. Klempner – so die frühere Berufsbezeichnung – sei schon immer sein Berufswunsch gewesen.
Den kaufmännischen Weg schlägt Rahaf Alsehl ein. In ihrem Heimatland Syrien hat die 25-Jährige Abitur gemacht und im Anschluss daran die Uni besucht. Sie hat ihren Bachelorabschluss in Betriebswirtschaftslehre gemacht. „Eigentlich wollte ich auch noch den Master machen. Aber wegen des schlimmen Krieges konnten wir nicht länger in Syrien bleiben“, erklärt sie. Nun macht sie die nächsten zwei Jahre bei B&W Energy ihre Ausbildung zur Industriekauffrau. Im Anschluss daran ist eine Weiterbildung zur IHK-Fachwirtin geplant.
Parallel zu ihrer Ausbildung besucht die Syrerin bis zum Ende des Monats noch die Akademie Klausenhof, um dort ihren Deutschkursus auf B2-Niveau zu beenden. Sprache ist ein wichtiger Aspekt in ihrem Beruf, dass weiß Rahaf Alsehl. „Wir müssen nicht sprechen. Wir müssen arbeiten“, erklärt Korel mit einem Augenzwinkern. Er kann Deutschkenntnisse auf B1-Niveau vorweisen. Auf B&W Energy kämen mit den zwei syrischen Azubis keine besonderen Herausforderungen zu, erklärt Busch. Korel und Alsehl hätten sich ordnungsgemäß um alle Dokumente gekümmert und seien somit mit jedem anderen Azubi im Betrieb vergleichbar.
Quelle: Borkener Zeitung